Wer sich mit SEO-Maßnahmen beschäftigt und beispielsweise das gängige Yoast SEO Plugin auf WordPress verwendet, wird mit dem Begriff des Trust Links sicher schon einmal in Berührung gekommen sein. Werfen wir also einen gemeinsamen Blick auf diese interessante Thematik, während ich Ihnen meine Erfahrungen mit Trustlinks etwas genauer schildere.
Trustlinks: Die Vorgeschichte
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Links: interne Links und externe Links. Während interne Links zu einer weiteren Seite auf der eigenen Website verweisen, wird der User beim Klick auf einen externen Link zu einer fremden Website gelotst. Interne Links werden auf einer Website sehr häufig gesetzt. Bei extern Links hingegen könnte man sagen, dass es sich um eine vom Aussterben bedrohte Spezies handelt.
Das hat im Grunde genommen zwei wesentliche Gründe:
- Betreiber einer Website wollen den Besucher auf der eigenen Website halten und nicht auf eine fremde Website lotsen.
- Links sind ein starker Google Rankingfaktor, weshalb Webmaster andere Websites ungern stärken möchten.
Das war allerdings nicht immer so! In den Ur-Zeiten des Internets, waren externe Links eigentlich State of the Art. Schließlich war es genau diese Vernetzung, die das Internet so besonders und einzigartig machte und ihm schließlich auch zum Durchbruch verhalf. Texte, weiterführende Informationen und Quellen konnten per Mausklick miteinander verknüpft werden und waren zudem für jeden zugänglich. Das war im Wesentlichen auch der große Unterschied zu Texten in Papierform, die mit Zitaten, Fußnoten und Quellenangaben operieren mussten.
Was sind Trustlinks?
Ein Trustlink ist ein externer Link, der auf eine vertrauenswürdige externe Website verlinkt. In SEO-Fachkreisen wird gerne auch von sogenannten Camouflage Links gesprochen. Camouflage wiederum ist französisch und bedeutet „Tarnung“.
Was wird mit Trustlinks getarnt?
Webmaster sind stets bestrebt eine Website für Google möglichst natürlich aussehen zu lassen. Denn in den Google Webmaster Richtlinien steht ausdrücklich geschrieben, dass Tricks, die das Suchmaschinen-Ranking verbessern sollen, zu vermeiden seien. Um solche Tricks beim Linkbuilding zu tarnen, setzen manche SEO Experten Trustlinks, um damit einen natürlich Linkaufbau zu imitieren.
SEO Wikipedia Links: Trustlinks auf die Online-Enzyklopädie?
Früher haben Webmaster vor allem auf Wikipedia verlinkt, wenn sie einen Trustlink setzen wollten. Doch diese Methode wird von Google mittlerweile problemlos erkannt. Daher eignet sich Wikipedia als Trustlink nur noch in seltenen Fällen.
Anmerkung: Auch Backlinks von Wikipedia bringen laut Google (John Mueller) keinen direkten Ranking-Vorteil. Aber das ist wieder ein eigenes Thema.
Welche Websites sind als Trustlink zu empfehlen?
Grundsätzlich eignen sich vor allem Websites, die einen hohen Trustfaktor und/oder eine starke Domain besitzen. Aber auch kleinere Websites und Blogs die zum verlinkten Themengebiet gut ranken, sind aus Google-Sicht sehr wahrscheinlich unproblematisch.
Sind Trustlinks zu empfehlen?
Ja und nein. Das Tarnen und Täuschen von Google ist aus meiner Sicht eher abzulehnen. Denn Google ist nicht dumm und der Google Algorithmus wird von Monat zu Monat besser. Damit verbunden steigt auch die Gefahr, dass diese Tricks und Täuschungsmanöver auffliegen – vor allem dann, wenn sie schlecht gemacht sind.
Wann sind Trustlinks trotzdem zu empfehlen?
Immer dann, wenn sie einen Mehrwert für den Besucher der Website bieten. Ich bin ein großer Freund von externen Links, denn es ist unwahrscheinlich, dass alle relevanten Informationen zu einem Themenkomplex auf der eigenen Website zu finden sind. Wie bereits erwähnt, betrachte ich das Vernetzen von guten Inhalten als die große Stärke des Internets gegenüber Büchern und Zeitschriften.
Gute externe Links schaffen Vertrauen
In diesem Artikel habe ich beispielsweise zwei externe Links gesetzt. Einerseits zur Website des Yoast SEO Plugins, für all jene die dieses nützliche SEO-Tool gerne einmal ausprobieren möchten. Und andererseits zu den Google Webmaster Richtlinien, da ich davon ausgehe, dass niemand diese Richtlinien besser erklären kann als Google selbst.
Beide Links sollen dem Besucher meiner Website einen Mehrwert bieten. Der User verlässt meine Website mit sinnvollen Informationen sowie sinnvollen Weiterleitungen und behält mich und meine Inhalte damit positiv in Erinnerung.
Fazit zu Trustlinks
Dass Backlinks heutzutage hauptsächlich zu SEO-Zwecken gesetzt werden, ist eine bedauerliche Entwicklung, für die Google zum Teil auch selbst verantwortlich zeichnet. Trustlinks und generell Backlinks sollten nicht missbraucht werden, sondern dem User weiterhelfen. Aus meiner Sicht sollten Trustlinks das Vertrauen (= Trust) in den Autor, seine Kenntnisse und seine Website stärken, da er dem User sinnvolle Informationen (auch auf Fremd-Websites) liefert. Helfen Sie mit und geben Sie diesem Begriff die Bedeutung, die er verdient!